Spatenstich für größten Solarpark im Land rückt in greifbare Nähe

Bauleitplanung

4.01.2023


Schwäbische Zeitung

LANGENENSLINGEN – Der Langenenslinger Gemeinderat beschließt die Satzung für den Bebauungsplan des Solarparks beim Eisighof.

Seit Längerem befindet sich die Gemeinde Langenenslingen im Verfahren um den größten Solarpark in Baden-Württemberg. In der letzten Sitzung im alten Jahr hat sich der Gemeinderat mit den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange beschäftigt und das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen. Bürgermeister Andreas Schneider gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Spatenstich nun in greifbare Nähe rückt. Mit dem Satzungsbeschluss durch den Langenenslinger Gemeinderat kann die EnBW nun in einem nächsten Schritt den Bauantrag beim örtlichen Bauamt stellen.

Beim Eisighof in Wilflingen soll eine Freiflächen-Photovoltaikanlage zur Nutzung der Sonnenenergie geschaffen werden. Nach den derzeitigen Planungen werden rund 180.000 Module aufgebaut. die Leistung der Anlage liegt bei 80 Megawatt. Die Stromproduktion des Parks beträgt jährlich zirka 80 Millionen Kilowattstunden (kWh). Rein rechnerisch können damit rund 22.000 Haushalte mit umweltschonender Energie versorgt werden. Die jährliche CO2-Einsparungen liegen nach Berechnungen der EnBW bei rund 50.000 Tonnen. Das Projekt wird ohne öffentliche Förderung realisiert. Die EnBW rechne damit, dass der PV-Park frühestens 2025 an Netz gehen werde, so eine Pressesprecherin der EnBW.

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Der Standort wird von der Bevölkerung akzeptiert. Allerdings zeiht sich das Verfahren trozdem in die Länge. Im Mai hatte es eine Besprechung um Standortalternativen gegeben – mit Vertretern des Regierungspräsidium Tübingen, des Landratsamtes Biberach und des Regionalverbands Donau-Iller sowie des Projektentwicklers mit Stadt- und Landschaftsplaner. Hier wurde, um die aus der frühzeitigen Trägeranhörung im Raum stehenden Bedenken auszuräumen, die vollständig überarbeitete Standortalternativenprüfung vorgestellt. Die Verwaltung hatte in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft überprüfen müssen, ob Flächen in anderen Gemeinden nicht geeigneter wären. Die Fläche beim Eisighof erwies sich nach der Prüfung als am wenigsten konfliktträchtig.

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“Wir haben alles sorgfältig über zwei Jahre auf den Weg gebracht”, sagte Bürgermeister Schneider. Es sei erstaunlich, mit welcher Leidenschaft manche die Energiewende verhindern wollten. Politisch werde sie gefordert. Allerdings täten sich übergeordnete Behörden bei einer entsprechenden Größe eines Solarparks schwer damit. Schneider äußerte auch Verständnis dafür, “dass nicht alle mit dem Solarpark einverstanden sind”.

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