Ohne Eigenleistung geht es nicht

Architektur

16.05.2018


Schwäbische Zeitung

PFRONSTETTEN – Knapp 260 Einwohner zählt Aichelau, 70 davon waren am Montagabend zur Bürgerversammlung im Schul- und Rathaus erschienen. Kein Wunder, dass nahezu jeder Dritte sich die Ausführungen des Planungsbüros Künster nicht entgehen lassen wollte, ging es doch um den Neuabu des Dorfgemeinschaftshauses.

Die Geschichte reicht zurück ins Jahr 2011, als eine erste Bürgerversammlung die Weichen für eine Begegnungsstätte in Aichelau stellen sollte. […] Die Planungen kamen etwas ins Stocken, da Bürgermeister Reinhold Teufel unmissverständlich klarmachte, dass es einen Neubau nur geben werde, wenn das alte Schulhaus verkauft werden könnte. […]

Nun konnte die Planung in die Vollen gehen, zumal die Wünsche der Aichelauer längst feststanden: Versammlungsraum für 80 bis 100 Besucher, Küche und Sanitäranlagen in angemessener Größe, zusätzlicher Raum für die örtlichen Vereine, eventuell als Proben und Besprechungsraum, Feuerwehrgerätehaus und Backhaus integrieren.

Mit diesen Maßgaben machte sich das Planungsbüro Künster ans Werk, immer in enger Abstimmung mit dem Gemeinderat und dem Bauausschuss. Oberste Prämisse war stets Funktionalität und Kosteneffizienz, denn eine Elbphilharmonie kann sich Pfronstetten nicht leisten.

Für Julian Jakober war es dann am Montagabend ein Heimspiel den Planentwurf vorzustellen, arbeitet der Pfronstetter doch seit 2011 im Büro Künster. Die Planung basiert auf zwei Gebäudeteilen in L-Form, die auf dem 3.850 Quadratmeter großen Grundstück untergebracht sind. […] Vor den Gebäuden befindet sich ein freier Platz, zum Beispiel für eine Hockete, Raum für einen Spielplatz ist ebenfalls vorhanden. Alles Zugänge sind ebenerdig, also behindertengerecht, so Jakober weiter. […]

Und die Aichelauer? Sie sind mit dem Konzept zufrieden. In der Bürgerversammlung gab es nur geringen Informationsbedarf, beispielsweise über Spielgeräte, Maße des Feuerwehrhauses, holzbefeuertes Backhaus oder Sinn und Zweck von Flachdächern. Auf die alles entscheidende Frage des Schultes: „Wollen wir es so machen?“, kam im alten Schul- und Rathaus donnernder Applaus.